Deutscher Philologenverband (DPhV)

Bildungsbericht 2020: digital unterstützter Präsenzunterricht gefordert

Am 24. Juni 2020 wurde der Bildungsbericht 2020 mit dem Untertitel „Bildung in einer digitalisierten Welt“ vorgestellt. Die Schwerpunktsetzung sei gut gewählt, erklärte der DPhV. Allerdings fehle eine strategische Zielsetzung der Kultusminister für das neue Schuljahr.

„Der DPhV erwartet von Bund, Ländern und Kommunen, dass alle Schulen des Sekundarbereiches in den Sommerferien 2020 so instandgesetzt werden, dass danach alle Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern mit vom Dienstherrn und Schulträger zur Verfügung gestellten digitalen Endgeräten rechtssicher, datenspeicherarm und datenschutzkonform auch über die digitale Plattform der Schule kommunizieren und lehrplanbezogen interagieren können“, so die DPhV-Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing. Ziel solle dabei der pädagogisch-didaktisch begründete digital unterstützte Präsenzunterricht sein, der im Hot-Spot- und/oder Pandemiefall zum phasenweisen Fernunterricht werden kann. Dieser müsse genauso wie der Regelfall Präsenzunterricht mit verbindlich zu erreichenden Kompetenzzielen, Leistungserhebungen und -bewertungen versehen sein.

Der Bericht weise zudem auf die mangelnden Gelegenheiten für Lehramtsstudierende, Referendarinnen und Referendare und Lehrkräfte hin, digital unterstütztes gutes Lehren und Lernen im Präsenzunterricht auszuprobieren und zu reflektieren. Der DPhV fordere deshalb, so Lin-Klitzing weiter, eine Stärkung der Lehrerbildung im Referendariat: Für die Studienseminare sei gleichermaßen eine digitale Ausrüstung und IT-Wartung nötig, wie sie es für die Schulen ist.  Für die Fort- und Weiterbildung seien Präsenz- und Digital-Angebote über das ganze Jahr nötig, an denen die Lehrkräfte nach Wahl teilnehmen können und dafür freigestellt werden. „Genauso gilt es, die aktuelle coronabedingte Steigerung der digitalen Unterstützung des schulischen Lehrens und Lernens empirisch sorgfältig zu begleiten und auszuwerten, damit langfristig gesicherte Ergebnisse über gute oder auch weniger gute Effekte einer zunehmend digital unterstützten Beschulung für das fachliche Lernen und die soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler orientierend und gegebenenfalls korrigierend zur Verfügung stehen“, so DPhV Vorsitzende.

 

 

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