EU-Pakt für berufliche Schulen und Innovationsfonds berufliche Bildung

Ziel der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ist es, sich für ein stärkeres, innovativeres, gerechteres und nachhaltigeres Europa einzusetzen. „Soll dies gelingen, braucht es einen Pakt für die europäischen beruflichen Schulen und einen EU-Innnovationsfonds Berufliche Bildung“, fordert der stellvertretende Bundesvorsitzende des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung e. V. (BvLB), Stefan Nowatschin.

Der Fonds soll es Lehrkräften und betrieblichen Ausbildern ermöglichen, sich EU-weit kooperativ zu den Trendthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit weiterzubilden, so der stellvertretende BvLB-Bundesvorsitzende, der sich auch auf internationaler Ebene, etwa in der CESI, aktiv für die Belange der europäischen Berufsschullehrerschaft einsetzt.

„Die Bundesregierung hat schon 2018 einen Pakt für die deutschen Berufsschulen versprochen. Die EU-Ratspräsidentschaft wäre eine gute Gelegenheit, den Worten Taten folgen zu lassen und den Anfang für einen Pakt für Berufsschulen in Europa zu machen“, fordert Nowatschin. Die europäische Woche für Berufsbildung im kommenden Herbst solle von der Ratspräsidentschaft genutzt werden, dieses Thema voranzubringen. „Mit einem EU-Innovationsfonds Berufliche Bildung können wir berufliche Schulen und andere Berufsbildungsstätten zu regionalen digitalunterstützten und nachhaltigkeitsorientierten Exzellenzzentren beruflicher Bildung in Europa entwickeln“, zeigt sich Nowatschin überzeugt.

Während Hochschulen und Universitäten in Sachen Exzellenz und Kooperation mit der Wirtschaft gefördert würden, gingen bis die nicht-akademischen EU-Berufsbildungsstätten bisher weitestgehend leer aus. „Die nicht-akademischen Berufsausbildungsstätten erwarten einen EU-Pakt für die beruflichen Schulen und einen EU-Berufsbildungsfonds, der die Transformation der Lernorte für berufliche Bildung hin zu vorbildlichen nachhaltigkeitsorientierten regionalen Exzellenzzentren beruflicher Bildung intensiv unterstützt.“

An vielen Lernorten der beruflichen Bildung sei zwar der digitale Infrastrukturaufbau angelaufen, so der BvLB-Vize weiter. Es fehlten aber Arbeitszeitdeputate, die es Lehrkräften und betrieblichen Ausbildern in den EU-Regionen ermöglichen, sich zu den Trendthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit weiterzubilden. „Hier sind die politisch Verantwortlichen in der Pflicht, entsprechende Weiterbildungskonzepte aufzustellen und eine verlässliche Finanzierung zu gestalten.“

Die Klima- und Nachhaltigkeitsziele fordern laut Nowatschin auch die Bildungs- und Berufsbildungseinrichtungen sowie die Ausbildungsbetriebe in ganz Europa. „Es bleibt nur zu hoffen, dass eine echte europäische Nachhaltigkeitspolitik, die Bildung und Berufsbildung einbezieht und fördert, während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auch auf der Tagesordnung steht“, so der BvLB-Vize.

 

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