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Tag der Deutschen Einheit Fandrejewski: Unterschiede in Ost und West nicht hinnehmbar

Für Tarifbeschäftigte in Ost- und Westdeutschland gelten noch immer nicht dieselben Standards. Der dbb jugend-Chef fordert Kurskorrekturen.

„Man sollte denken, dass der Tarifvertrag für Auszubildende der Länder im gesamten Geltungsbereich dieselben Bedingungen festschreibt“, sagte Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend, mit Blick auf den Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2025. „Aber das ist mitnichten so. Auszubildende in den westdeutschen Bundesländern erhalten vermögenswirksame Leistungen in Höhe von monatlich 13,29 Euro, in den ostdeutschen hingegen lediglich 6,65 Euro. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass dieser Unterschied noch besteht, gerade weil es nicht um große Summen geht. Auszubildende im Osten verdienen dieselbe Wertschätzung wie im Westen!“

TV-L: Unterschiede bei Arbeitszeit und Unkündbarkeit

Beschäftigte der Länder sind – ab einem Alter von 40 Jahren – nach 15 Beschäftigungsjahren unkündbar, wenn sie sich nichts zuschulden kommen lassen. Diese Regelung greift allerdings nur im Westen, nicht im Osten. Fandrejewski: „Auch das muss sich schnellstmöglich ändern. Dafür haben wir uns bereits in der vergangenen Einkommensrunde für die Länder eingesetzt, leider ohne Erfolg.“ Auch was die Befristung von Arbeitsverträgen betrifft, bestehen Unterschiede – und nicht zuletzt mit Blick auf die Arbeitszeit: Während die Beschäftigten im Tarifgebiet Ost 40 Stunden pro Woche arbeiten, ist die Arbeitszeit in allen anderen Bundesländern niedriger. Die einzige Ausnahme bildet Bayern (ebenfalls 40 Wochenstunden).

Sorge um gesellschaftlichen Zusammenhalt

„Für mich ist der Tag der Deutschen Einheit auch immer ein Tag, um über den Zustand der Gesellschaft im Land nachzudenken“, sagte der Vorsitzende der dbb jugend. „Die gesellschaftliche Polarisierung macht mir Sorgen. Wahlergebnisse spiegeln wider, dass die Menschen immer stärker zu Extremen neigen. Sie leben teils in unterschiedlichen Welten und reden aneinander vorbei. Einheit bedeutet nicht, dass wir alle gleich sind, aber das Gefühl haben, dass wir zusammengehören. Um die gesellschaftliche Polarisierung zu verringern, müssen wir wieder stärker aufeinander zugehen. Und alle brauchen dieselben Rahmenbedingungen – und damit sind wir wieder bei den Unterschieden in den Tarifverträgen, die wir dringend beseitigen müssen!“

 

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