Sachsen-Anhalt

Ideen für Wettbewerb um gutes Personal präsentiert

Das Land Sachsen-Anhalt will sich als Arbeitgeber attraktiver zeigen. Im Innenministerium soll zum 1. Juli 2022 eine „zentrale Stelle für Personalmanagement“ entstehen. Der dbb sachsen-anhalt begrüßt ausdrücklich, dass das Land nun endlich tätig wird: „Wir stellen uns als Arbeitgeber Land einfach nicht gut dar. Wir haben deutliche Defizite im Social Media-Bereich und im Berufsfeldfinder“, betont der 1. stellvertretende dbb Landesvorsitzende Ulrich Stock.

Die fünfköpfige „zentrale Stelle für Personalmanagement“ soll als Serviceeinheit unter anderem ein Arbeitgeberprofil mit einem einheitlichen Erscheinungsbild erarbeiten, ein modernes und gut durchsuchbares Karriereportal im Internet aufbauen sowie das gezielte Anwerben von Nachwuchskräften forcieren. Der dbb hatte dieses Problem bereits vor Jahren erkannt und eine eigene Kampagne „Die Unverzichtbaren“ durchgeführt. Hier wurde unter Nutzung verschiedener Medien auf Berufe und Chancen im öffentlichen Dienst aufmerksam gemacht.

In über 20 Jahren hat das Land Sachsen-Anhalt die Nachwuchsgewinnung hingegen verlernt, kritisierte der dbb Landesbund am 18. Mai 2022. Nun endlich sei die Landesregierung „aus dem Dornröschenschlaf“ aufgewacht und wolle dies ändern. „Jetzt muss etwas aufgebaut werden, was jeder vernünftige Arbeitgeber schon längst hat: eine Arbeitgebermarke, die es jungen Menschen oder Quereinsteigern, Berufswechslern einfacher macht, sich zu informieren, was der Arbeitgeber eigentlich bietet“, so Stock.

Im Grunde hätten alle öffentlichen Verwaltungen Personal- und Nachwuchsprobleme. Daher sei die Bedeutung der Attraktivität eines Arbeitgebers so hoch wie noch nie. Neben der Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie sei ein sicherer Arbeitsplatz nach wie vor für die meisten Menschen ein wichtiger Punkt.

Bereits in den vergangenen Jahren war im Ministerium der Finanzen eine „Personalvermittlungsstelle der Landesverwaltung“ angesiedelt. Drei Bedienstete kümmerten sich dort um die zentrale Veröffentlichung von Stellenausschreibungen, um die Vermittlung wechselwilligen Personals innerhalb der Landesverwaltung zu koordinieren. Die neue „zentrale Stelle für Personalmanagement“ greife das bisherige Tätigkeitsspektrum auf und erweitere es. „Ich bin froh, dass die Stelle im Innenministerium verortet wird, da dort bereits Erfahrungen aus der Nachwuchssuche der Polizei vorhanden sind“, erklärte Stock.

Weiter will die Landesregierung im Kampf um mehr Personal auf die Anziehungskraft des Beamtenstatus setzen. Das Angebot zielt vor allem auf Ingenieure, Techniker und Medizinier ab. Die Landesregierung habe dazu die Ministerien aufgefordert, die Möglichkeit der Verbeamtung stärker zu nutzen. In der Vergangenheit war das Land eher in vielen Bereichen zurückhaltend mit Verbeamtungen.

 

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