dbb Landesbünde und Mitgliedsgewerkschaften

„Klimastreik“: Aufrufe und Forderungen

dbb Landesbünde und Mitgliedsgewerkschaften reagierten unterschiedliche auf den für den 20. September 2019 geplanten „Klimastreik“, zu dem ein breites Bündnis rund um die „Fridays-For-Future“-Organisation aufgerufen hat.

 

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR) und dbb Vize Jürgen Böhm sagte mit Blick auf die „Streiks“ von Schülerinnen und Schülern: „Umwelterziehung und Klimaschutz sind feste Bestandteile eines zukunftsorientierten und modernen Unterrichts. Die jungen Menschen müssen gerade in der Schule erfahren, wie wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten und aktiv schützen können. Ein sogenannter Streik während der Unterrichtszeit gehört jedoch sicher nicht zu den geeigneten Maßnahmen. Wie die jungen Menschen ihre Meinung im Hinblick auf Umwelt außerhalb der Unterrichtszeit zeigen, ist ihre persönliche Angelegenheit. Aber die Schulpflicht, besser das Recht auf Bildung, darf durch solche Aktionen nicht aufgeweicht werden.“

Der dbb Landesbund in Baden-Württemberg (BBW) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) nahmen die Politik in die Pflicht, für Rechtssicherheit im Zusammenhang mit den „Streiks“ von Schülerinnen und Schülern zu sorgen. „Es muss Schluss sein mit der Doppelzüngigkeit, auf der einen Seite das Engagement der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und sie offen oder indirekt zur Teilnahme aufzufordern, aber auf der anderen Seite den Schulen die Verantwortung aufzubürden, zu entscheiden, wie und ob sie Verletzungen der klar gesetzlich geregelten Schulpflicht ahnden. Sollen Schulpflichtverletzungen an diesem Tag nicht erfasst werden? Und wenn doch: Sollen Konsequenzen aus der Abwesenheit vom Unterricht erwachsen? Politik darf sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen“, sagte VBE Chef Udo Beckmann.

„Wir erwarten eine schnelle Antwort“, sagte auch BBW Chef Kai Rosenberger. Es müsse geklärt sein, ob das Engagement für den Klimaschutz stärker wiegen solle als die Schulbesuchspflicht. Wenn dem so sei, müsse die Schulbesuchspflicht für den „Klimastreik“-Tag ausgesetzt werden. Wenn dem nicht so sei, bedürfe es eindeutiger und durchsetzbarer Regeln, wie eine Verletzung der Schulbesuchspflicht zu ahnden sind. Rosenberger: „Die Politik muss jetzt liefern.“ Lehrkräfte, Eltern und letztlich auch die Schülerinnen und Schülern benötigten dringend Rechtssicherheit.

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) rief „alle Forstleute und Waldfreunde dazu auf, sich am weltweiten ‚Klimastreik‘ […] zu beteiligen.“ Die Wälder seien einerseits „Klimaretter“, andererseits selbst durch die Folgen des Klimawandels stark bedroht. „Zu allererst gilt es daher, seitens der Politik alle Anstrengungen zu unternehmen, um das Klima zu schützen und die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Sonst ist der Wald, wie wir ihn kennen und brauchen, nicht zu retten“, hieß es beim BDF. „Es geht um unseren Arbeitsplatz, unsere Herzensangelegenheit. Der Wald ist systemrelevant, essentiell für unsere Gesellschaft und direkt betroffen. Gehen Sie also zu den Veranstaltungen in der nächsten Stadt und zeigen Sie, dass wir einen echten und vor allem schnellen Klimaschutz brauchen“, so der BDF Bundesvorsitzende Ulrich Dohle.

 

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